Raclette ist der Klassiker zu Weihnachten oder Silvester. Kleine, selbst zusammengestellte Pfännchen, gefüllt mit allerlei Leckereien und mit Käse überbacken, brutzeln verlockend unter dem Raclette-Grill vor sich hin. Wer könnte da widerstehen?
Das schweizer Nationalgericht ist das perfekte Essen, um mit Freunden und Familie die gemeinsamen Stunden zu genießen. Raclette ist zudem unglaublich facettenreich. Egal ob klassisch oder total ausgefallen, mit viel Fleisch oder vegetarisch – das kleine Pfännchen gibt es in allen möglichen Variationen.
Aber was ist Raclette eigentlich?
Raclette ist sowohl der Name eines schweizer Kuhmilchkäses als auch der Name des bekannten Gerichtes, bei dem man verschiedene Zutaten in einer kleinen Pfanne unter einem Grill mit Käse überbackt.

Welche Zutaten das sind, ist euch überlassen. Mais, Pilze, Paprika, Tomaten, Oliven, Zucchini und Brokkoli (vorgegart) sind beliebte Gemüsesorten für ein Raclette-Abend. Wer auf Fleisch nicht verzichten möchte, hat meistens Schinken, Salami, Speckwürfel, Bacon, dünne Streifen von Rinderfilet, Hühnerbrust oder Schweinefilet mit auf dem Tisch stehen. Fischliebhaber können ihr Pfännchen auch mit Thunfisch oder Scampi richten. Wer eine fruchtige Pfanne lieber mag, nimmt oft Ananas, Mandarinen, Äpfel, Bananen oder Mangos mit dazu.
Für probierfreudige Raclette-Esser gibt es allerdings auch ausgefallene Raclette-Variationen.
Ausgefallene Raclette-Variationen
Hier sind eurer Fantasie und eurem Geschmack keine Grenzen gesetzt. Die traditionelle Raclette-Pfanne wird mit Pellkartoffeln, sauren Gurken und Esszwiebeln gerichtet und mit Raclette-Käse überbacken.
Für eine bayerische Pfanne empfiehlt es sich, Weißwürste mit süßem Senf in der Pfanne zu verteilen und diese mit Limburger Käse zu überbacken.
Wer sein Pfännchen etwas feuriger möchte, füllt es mit Tortillachips, Jalapenos, Mais und Raclette-Käse.
Fischliebhaber können auch die Variante mit Garnelen und Avocadocreme ausprobieren.
Eine andere beliebte Art, sein Pfännchen zu gestalten, ist die Raclette-Pizza. Dabei drückt man etwas Pizzateig in der eingeölten Pfanne flach. Dieses stellt man nun einige Minuten auf die Grillfläche, sodass der Teig von unten erhitzt wird. Danach bestreicht man den Teig mit Tomatensoße und belegt ihn mit den Zutaten, die man gerne isst. Zu guter Letzt bestreut man die Pizza mit geriebenem Mozzarella und Pizzakräutern, stellt es zurück in den Raclette-Grill und wartet, bis der Käse geschmolzen ist.
Raclette kann aber auch süß:
Zum Nachtisch kann sich jeder noch einen Crèpes in seinem Pfännchen machen. Einfach den Teig vorbereiten und in ein eingeöltes Pfännchen geben. Den Crèpes von beiden Seiten durchbacken und zum Beispiel mit Obst belegen oder mit Nutella bestreichen.
Geheimtipp für einen Hingucker: Bananenscheiben mit etwas Zucker und Butter in den Pfännchen karamellisieren, einen Schuss Rum darüber geben und anzünden. Das sieht spektakulär aus und schmeckt himmlisch.
Jetzt wissen wir schon mal was Raclette überhaupt ist und wie vielfältig es zubereitet werden kann, doch wie sieht es eigentlich mit der Historie aus und was bedeutet das Wort Raclette?
Woher kommt Raclette?
Der herzhafte Raclette-Käse und die traditionelle Zubereitung kommen aus dem Kanton Wallis in der Schweiz und sind mehr als 400 Jahre alt.
Damals noch als Bratkäse bezeichnet, wurden die in der Mitte zerteilten Käselaibe mit der Schnittkante zum Feuer ausgerichtet und so lange erhitzt, bis die schmelzende Käseschicht eine bräunliche Kruste bildete. Diese wurde mit einem Messer abgeschabt und traditionell mit Pellkartoffeln, sauren Gurken, Essigzwiebeln und Pfeffer gegessen. Abgeleitet vom französischen Wort „racler“, deutsch: schaben, entspricht es noch heute der im Wallis und in der Gastronomie typischen Zubereitungsart.
Alljährlich findet im Bagnes-Tal im Wallis (die Hauptstadt des Raclette und Bratkäse) das große Volksfest „Bagnes de la Raclette“ statt. Die besten Racleure und Käsereien wetteifern um die Aufmerksamkeit der Besucher. Wer die traditionelle Zubereitung einmal hautnah erleben möchte, ist hier genau richtig.
Quellen: