Ein 40 Quadratmeter kleiner Laden im Jungbusch, mit viel Flair. Das ist das Patina. Irgendwie erinnert mich der Charme des Ladens an Paris: Herzlich, klein und voller Überraschungen. Wir haben die Gründerinnen getroffen und einiges über das Patina herausgefunden.


Stellt euch vor: Wer seid ihr?
Monika: Wir sind das Mutter-Tochter-Gespann, Monika und Anna. Ich bin gelernte Goldschmiedin und Anna gelernte Restaurant-Fachfrau. Gemeinsam betreiben wir das Patina in Mannheim.
Was ist das Patina?
Monika: Das Patina ist eine Kombination aus drei verschiedenen Dingen: Café, Goldschmiede und Antiquitätenladen. Hier bekommt man alles, was das Antiquitäten-Herz höher schlagen lässt, einiges neu aufarbeitet. Auch selbst gefertigten Schmuck, den Monika macht. Das ganze Konzept wird durch ein Café abgerundet.
Es kann also passieren, dass man einfach nur einen Kaffee trinken will und mit einem Schrank nach Hause geht.
Wie kam es zur Idee?
Monika: Ich bin Goldschmiedin und hatte schon länger den Wunsch mich selbstständig zu machen. Ich wohnte zwei Häuser neben dem Patina und irgendwann tauchte der Laden hier auf und es war um mich geschehen. Bevor wir das Patina eröffnet haben, war hier ein Antiquitätenladen.
Anna: Ich komme aus der Gastro und bin gelernte Restaurant-Fachfrau. Ich wollte aus dem Nachtgeschäft raus und dann kam uns die Idee mit der Kombination der beiden, bzw. drei Läden. Antiquitäten findet man ja hier immer noch. Es gab natürlich auch Diskussionen, wie groß welcher Anteil vom Laden wird.

Monika: Ich denke das Besondere am Patina ist, dass es sowas einfach hier noch nicht gibt: Ein Mix aus Café, Antikem und Schmuck. Wir wollten einen Ort schaffen, an dem man sich einfach wohlfühlen kann. Es sieht hier auch immer wieder anders aus, dadurch, dass auch viele unserer Einrichtungsstücke zum Verkauf stehen.
Patina? Wie kamt ihr auf den Namen?
Monika: Wir hatten eine ganz lange Namensliste und oft drüber nachgedacht, wie das „Kind“ heißen soll. Letztendlich wollten wir einen Namen, der genau das Beschreibt, was unser Laden ist. Und so kam es zu Patina. Patina nennt man die Oberflächen Veränderung durch Alterung – zum Beispiel bei Kupfermünzen oder Holz. Da wir hier sehr viel aus dem alten Laden erhalten haben und nur das wenigste „neu renoviert“ haben, passte dieser Name einfach gut.
Wie lange gibt es das Patina schon?
Anna: Eröffnet haben wir am 7.September 2019. Wir haben allerdings auch ein Jahr umgebaut. Das hat relativ lange gedauert, da wir alles so gut wie selbst gemacht haben. Außer bei Sanitär- und Elektroanlagen – da haben wir natürlich Unterstützung gehabt.
Erzählt doch ein bisschen was über euer Café!
Anna: Wir haben täglich eine Auswahl an leckeren, meist Veganen Kuchen. Diese machen wir selbst. Ich finde, ein Designer-Kuchen, passt hier einfach nicht rein. Wir wollten etwas Authentisches machen. Deshalb backen wir alles selbst. Es gibt auch etwas Herzhaftes bei uns zu finden: Bagels und belegte Croissants. Außerdem bieten wir bis 15 Uhr auch ein Frühstück mit Rührei an. Unseren Kaffee beziehen wir von „Backyard“ einer Rösterei aus Frankfurt. Wir haben einen besonderen Kaffee, mit guter Qualität gesucht. Backyard Kaffee hat sogar viele Meisterschaften für Kaffee gewonnen und das Team supporten uns auch beim Einstellen der Maschinen. Diese Rösterei ist auch ganz klein und die Betreiber machen das Nebenberuflich – man merkt richtig die Liebe und Leidenschaft zum Kaffee. Wenn wir schon keinen Kuchen haben, den andere haben, möchten wir auch einen besonderen Kaffee.

Und die Goldschmiede und die Antiquitäten?
Monika: Das ist mein Gebiet. Ich kreiere Schmuckstücke und arbeite aber auch Schmuck um. Es ist schön, wenn man aus etwas Altem, etwas Neues machen kann. Hier hat man schon so viele schöne Geschichten mitbekommen. Und wieso nicht aus einem alten Erbstück, etwas Neues mit Erinnerung schaffen? Wir verkaufen aber auch tollen Schmuck aus Holland, dieser ist auch einzigartig. Die Antiquitäten bereiten wir oft mit einem befreundeten Schreiner auf, er ist sehr kreativ. Bei uns findet man immer wieder neue Schätze. Und das Beste: Man kann tatsächlich auch sonntags bei uns einkaufen – so kann auch Last-Minute-Geschenke besorgen. Hier findet sich für jeden etwas.
Der Weg in die Selbstständigkeit ist ja nicht immer ganz so einfach, wie habt ihr das angegangen?
Wir hatten Unterstützung vom GIG 7. Gerade was das Thema Businessplan und bei der Berechnung, ob es überhaupt Kostendeckend ist, war es echt gut so eine Unterstützung zu haben. Wir haben viele Dinge neu dazu gelernt.
Was waren eure bisherigen Highlights?
Anna: Der erste Moment, als wir hier in den Laden durften, war schon sehr besonders. Man konnte hier nur drei Schritte vor und drei zur Seite machen, weil alles mit Kisten vollgestellt war. Wir haben dann den alten Laden komplett ausgeräumt und auch die Kisten aufgemacht – da kam schon der ein oder andere Schatz zur Geltung. Aber auch die Eröffnung war toll! Wir hatten sehr viele Gäste – auch Freunde haben uns besucht, es gab aber auch sehr viele, die einfach Neugierig waren, was hier passiert.Monika: Die Eröffnung war wirklich sehr schön, wir hatten draußen auch eine Bar aufgestellt und wirklich sehr viele, liebe Gäste. Ich schätze die Momente mit Gästen auch sehr, wir bekommen viel Feedback und führen tolle Gespräche. Der Jungbusch ist sehr herzlich und man ist sehr herzlich – das finde ich toll.
Aktuell gibt es im Patina bis zum 10.10.2020 eine Kunstausstellung „Kunst zum Anfassen“ – Viele bunte und vielfältige Schwämmhölzer, genannt „Woodoos“, die liebevoll von dem Mannheimer Künstler Eckhard Theißen bemalt und lackiert sind.Zum Abschluss dieser Ausstellung ist auch eine kleine Feier geplant.
Außerdem ist am 12.09. eine kleine Feier zum Einjährigen Jubiläum geplant.
Das Patina ist tatsächlich ein ganz besonderer Ort mit Charme. Tatsächlich könnte man dort Stunden verbringen und es gibt immer noch so viel zu entdecken. Man fühlt sich sehr wohl, sogar schon fast heimisch. Wir bedanken uns herzlich bei Anna und Monika für dieses Interview.
Homepage: https://www.patina-mannheim.de/Instagram: https://www.instagram.com/patina_mannheim/