Der CSD – Eine bunte Regenbogenparade

Gut gelaunte, feiernde Menschen und bunte Farben zieren die Straßen. Nein, es ist kein Faschingsumzug, sondern eine Demo zum „Christopher Street Day“. Was es damit auf sich hat, erklärte uns Cilly, ein Mitglied aus dem Orga Team des CSD Rhein-Neckar, in einem Interview.

Was ist der CSD und woher stammt dieser?

CSD ist die Abkürzung für „Christopher Street Day“. Mit diesem Begriff beschreibt man in Deutschland und Teilen Österreichs und der Schweiz einen Fest -und Demonstrationstag, um Sichtbarkeit für die LGBT*-Community zu erreichen. Dieser wird weltweit in verschiedenen Städten an unterschiedlichen Tagen zelebriert, meist jedoch unter dem Namen „Gay Pride“. Hauptbestandteil eines jeden CSDs ist ein Demonstrationszug, welcher auf den, bis heute noch bestehenden, Kampf um Rechte und Freiheit unserer Community aufmerksam macht. Angefangen haben diese Veranstaltungen ein Jahr nach den Stonewall-Aufständen im Jahr 1969, als sich Homosexuelle, Transsexuelle und andere sexuelle Minderheiten in der Bar „Stonewall Inn“ in der New Yorker Christopher Street gegen ständige willkürliche Polizeigewalt in Szenelokalen erhoben haben.

Was ist eure Aufgabe als Verein und seit wann gibt es euch?

Unsere Aufgabe im Verein ist es, durch die jährliche Organisation des CSD und die Durchführung zahlreicher anderer Projekte, eine Plattform für die Community zu schaffen, in der man sich, ungeachtet seiner sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität, frei zeigen kann. Wir setzen uns für Minderheiten ein und bringen die verschiedenen Gruppen zusammen.

Wie viele Mitglieder hat euer Verein?

Unser Organisations-Team hat über 30 Mitglieder, zur Zeit des CSD erhalten wir dann noch zusätzlich Hilfe von verschiedenen Gruppen.

Kann man sich bei euch engagieren? Wenn ja, in welchen Bereichen?

Sehr gerne 😊. Auf unserer Website csdrn.de kann man Mitglied werden, indem man Geld spendet oder aktives Mitglied im Verein wird. Wir kommen in monatlichen Sitzungen zusammen, um unsere Fortschritte zu besprechen und Aufgaben zu verteilen. Zusätzlich dazu gibt es auch noch separate Treffen verschiedener Arbeitsgruppen, wie beispielsweise die Demo-Lotsen, die Organisatoren des Straßenfests oder die Verfasser des Programmhefts. Gerne geben wir auch über unsere Social-Media Accounts weitere Informationen aus.

Mit wie vielen Teilnehmern kann man beim CSD rechnen?

Der CSD Rhein-Neckar hatte letztes Jahr über 120.000 Besucher.

Hat die Teilnehmerzahl im Vergleich zu den letzten Jahren zu- oder abgenommen? Weiß man, warum?

2018 waren es über 100.000 Besucher, 2019 schon 120.000, wir sehen also einen Anstieg der Besucherzahlen in den letzten Jahren. Wir vermuten, dass das möglicherweise an der wachsenden Medienpräsenz und der Aufklärung über queere Themen in der Gesellschaft liegen könnte, und die Leute dadurch offener werden und unseren CSD unterstützen wollen.

Wie läuft der Tag des CSD als Teilnehmer ab? Gibt es vor bzw. nach der Parade noch ein Programm?

Ja, nach der Demo-Parade haben die meisten CSDs noch ein Straßenfest mit verschiedenen Infoständen und Veranstaltungen, so wie unser CSD Rhein-Neckar 😊. Im letzten Jahr konnte man sich in unserem Programmheft über weitere Veranstaltungen und Organisationen in der Nähe informieren, was dieses Jahr leider entfällt.

Dieses Jahr muss der CSD leider ausfallen. Gibt es ein Alternativprogramm?

Wir planen gerade fleißig ein Alternativprogramm. Wir werden uns auf jeden Fall auch dieses Jahr zeigen, wenn auch nur in Form einer kleinen Kundgebung. Für genauere Infos werden wir euch bald auf unseren Social-Media Seiten auf Facebook und Instagram informieren.

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