
„Ich mag es, die Dankbarkeit der Menschen zu erleben.
Für andere da zu sein – und das bis zum Schluss.“
Traumjob Altenpflegerin? Wir haben mit Sonja gesprochen und sie hat uns mehr über ihren Traumberuf und die Ausbildung zur Altenpflegerin erzählt.

Sonja, erzähl doch mal kurz etwas über dich!
Mein Name ist Sonja Geiger, ich bin 31 Jahre alt und bin gelernte Altenpflegerin / Praxisanleiterin/ gerontopsychatrische Fachkraft und stellvertretende Pflegedienstleitung in einer stationären Einrichtung.
Wie kam es zu deiner Berufswahl?
Ich habe nach meinem Realschulabschluss 2006 ein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht und schnell gemerkt, dass es eine meiner Stärken ist, anderen Menschen zu helfen. Besonders den Menschen, die selbst nicht mehr in der Lage sind, sich um sich selbst zu kümmern oder wenige bis keine Angehörige haben, die ihnen helfen. Daher begann ich nach dem Freiwilliges Sozialen Jahr die Ausbildung zur Altenpflegerin im Jahr 2007 und arbeite heute noch dort.
Wie verläuft die Ausbildung? Hat man viel Praxiserfahrung?
Als gelernte Altenpflegerin hat man eine dreijährige Ausbildung. Als Altenpflegehelfer hat man nur eine einjährige Ausbildung. Grundsätzlich kann man kann sich zwischen der stationären und der ambulanten Pflege entscheiden.
Es ist eine duale Ausbildung d.h. es gibt einen praktischen und einen schulischen Teil. Je nach Berufsschule hat man entweder Blockunterricht oder zwei Tage in der Woche Unterricht. Man sammelt sehr viel Praxiserfahrung, denn man muss während der Ausbildung verschiedene Außeneinsätze absolvieren. Durch die neue Pflegeausbildung 2021 hat sich dieser Bereich noch erweitert und wird auch intensiver betreut. Nach der neuen Ausbildung kann man hinterher in verschiedenen Bereichen arbeiten und nennt sich damit „Fachmann oder Fachfrau“.
Wie sieht es mit den Weiterbildungsmöglichkeiten aus?
Es gibt verschiedene Weiterbildungsangebote. Entweder Praxisanleiter für Azubis, Wundmanagement, Palliativpflege, Gerontopsychatrie, Pflegedienstleitung, Heimleitung, Ernährungsmanagement, Qualitätsbeauftragte, Hygienebeauftragte, Wohnbereichsleitung oder man spezialisiert sich für die Intensivpflege. Man kann auch umschulen oder studieren und Lehrer in der Pflege werden oder zum medizinischen Kontrolldienst gehen
Wie sind die Arbeitszeiten?
Je nach Betrieb gibt es entweder eine fünf oder sechs Tage Woche. Und es gibt einen Drei-Schichtendienst (Frühdienst, Spätdienst und Nachtdienst). Natürlich arbeitet man auch am Wochenende und an Feiertagen. In meinem Betrieb arbeiten wir in einer 6-Tage-Woche.
Schon mal deine Berufswahl bereut?
Nein. Bereut habe ich es noch nie. Ich liebe was ich tue und ich liebe die Abwechslung in meinem Betrieb. Es gibt jeden Tag etwas was Neues zu erleben und man kann über seine eigenen Schatten springen und durch verschiedenen Situationen an sich wachsen.
Was magst du an deinem Beruf und was eher nicht?
Ich mag es, die Dankbarkeit der Menschen zu erleben. Für andere da zu sein – und das bis zum Schluss. Ich mag es in einem Team zu arbeiten (überall gibt es Höhen und Tiefen aber man ist nie alleine). Ich mag es auch, dass man Verantwortung übernehmen muss und immer etwas Neues lernen kann.
Was ich nicht so mag, ist die Tatsache das Freunde am Wochenende frei haben und man selbst dann doch aufstehen muss. Aber man hat sich seinen Beruf ausgesucht und man findet sich mit der Zeit damit ab. Was ich auch nicht mag, ist das soziale Bild der Altenpflege und die Schublade, in die man gesteckt wird: Altenpfleger sind nur zum A*** abwischen da. Oft hört oder liest man das. Aber Pflege ist eindeutig mehr und das kann man definitiv nur selbst erleben.