Urlaub in Deutschland ist genauso schön wie im Ausland. Das weiß jeder, der schon einmal eine Nordseeinsel besucht hat. So wie unser Gastautor Max. Er stellt euch seine Lieblingsinsel Borkum vor und gibt fünf Insidertipps, die so in keinem Reiseführer stehen. Ihr werdet sofort hinwollen – versprochen!

Grund Nr. 1 – Die Überfahrt:
Viele Menschen, die Borkum des Öfteren besucht haben, werden dieses Gefühl kennen und wenn du noch nicht dazugehörst, wirst du es garantiert merken: Das Auto steht auf dem Parkplatz- oder auf dem Auto-Deck und du sitzt auf dem Schiff. Das Horn ertönt, die Möwen, die auf dem Schornstein sitzen, schrecken auf und umkreisen das Schiff, der Wind bläst dir um die Ohren und das Meer rauscht.
Auf einmal spürst du es: Der ganze Stress der vergangenen Wochen und die Strapazen der sechsstündigen Autofahrt fallen von dir ab und das Urlaubsgefühl kehrt ein. Auf einmal ist es dir egal, dass du noch auf deinem Weg zur Ferienwohnung um Hunderte Touristen mit ihren Fahrrädern kurven musst oder dein Gepäck noch in den Zug hieven und über die halbe Insel ziehen, tragen oder sonst wie zu deinem Ziel bringen musst. Schon auf der Fähre zur Insel beginnt der Urlaub.
Grund Nr. 2 – Die Radwege:
Auf Borkum angekommen, fällt direkt auf, wie unglaublich viele Radfahrer unterwegs sind. Daher mein Tipp für euch: Auf der Insel ankommen, Gepäck ins Pensionszimmer oder die Ferienwohnung bringen und ab zum Fahrradverleih. Dort ein Fahrrad mieten und ab diesem Zeitpunkt das Auto stehen lassen. Die Insel ist mit einem Netz aus Fahrradwegen ausgestattet, auf dem ihr (fast) die ganze Insel erkunden könnt.
Das Fahrrad- und Wanderwegenetz der Insel ist nämlich 120 Kilometer lang (das entspricht dem Weg von Weinheim nach Heilbronn und wieder zurück). Und dass auf einer Insel, die knapp 31 Quadratkilometer groß ist – also viermal kleiner als Mannheim. Das Tolle am Radfahren dort ist, dass zahlreiche Punkte auf der Insel verteilt sind, die zu einer Pause einladen, wie zum Beispiel der Inselflughafen.

Grund Nr. 3 – Strandzelte:
Was es nur auf Borkum und sonst auf keiner anderen Deutschen Nordseeinsel gibt, sind die sogenannten Strandzelte – für mich die wesentlich wohnlichere Alternative zu den gängigen Strandkörben. Während der Strandkorbmieter im Korb sitzt und bei Sturm und Regen nasse Beine bekommt, sitzt man im Strandzelt wesentlich höher und kann seine Füße auf dem Boden abstellen – dadurch bleiben die Beine trocken.
Außerdem ist der Einstieg in das Strandzelt wesentlich komfortabler, weil man sich nicht wie beim Strandkorb hineinfallen lassen muss und liegt.
Grund Nr. 4 – Der Sand und die Strände:
Auf Borkum kommen Strandfans voll auf ihre Kosten: Das Angebot reicht vom Nordstrand und dem Südstrand bis hin zu zwei äußerst familienfreundlichen Stränden, einem Hundestrand, der direkt an den Südstrand anschließt, einem Jugendbad in Reichweite des Nordstrands und sogar einem FKK-Strand mit Sauna.
Was alle Strände der Insel eint, sind der feine gold-gelbe Sand mit seiner feinen Körnung. Dort gibt es kein Watt, weswegen der Strand zum Meer hin ohne Befestigung auskommt und man somit relativ eben ins Wasser gehen kann. Das Highlight eines jeden Strandtages ist die Inbetriebnahme des DLRG-Stützpunktes um 9 Uhr morgens, denn dann wird die inseleigene Hymne „Die Insel meiner Träume“ gespielt. Eigentlich ein ziemlicher grausamer Schlagersong, der den Urlaub auf der Insel besingt, aber auf der Insel und am Strand eine seltsame Magie entfaltet.

Grund Nr. 5 – Borkum ist halt einfach Borkum:
Der wichtigste Grund ist, dass Borkum einfach Borkum ist. Alles was ich versucht habe, zu beschreiben, könnt ihr vergessen, solange ihr es nicht selbst erlebt habt. Von daher lautet mein fünfter und letzter Tipp: hinfahren, erleben, erholen, begeistert sein.
Bilder und Text von: Max Wenisch